Ausgerechnet am Todestag der am 26. Januar 2017 verstorbenen MSV-Legende Michael Tönnies zeigte der MSV Duisburg seine schlechteste Saisonleistung. Am Ende stand mit dem 0:5 gegen den 1. FC Magdeburg ein mehr als deutliches Endresultat auf der Anzeigetafel in der mit 750 Zuschauern pandemiebedingt „ausverkauften“ Schauinsland-Reisen-Arena.
Applaus gab es von den Fans nur einmal zu hören - nach 63 Minuten bei der Auswechslung von Winterneuzugang John Yeboah. Der neue Flügelflitzer ist aktuell einer der wenigen Lichtblicke.
Ansonsten hatte die Anhängerschaft wenig zu lachen. Sie sah einen ernüchternden, völlig missratenen Auftritt ihrer Elf. Hätte Spitzenreiter Magdeburg zwischenzeitlich nicht einen Gang zurückgeschaltet, wäre eine noch höhere Niederlage möglich gewesen. „Durch die Rote Karte ist natürlich alles über Bord gegangen, was wir uns vorgenommen haben. Am Ende haben wir versucht, nicht komplett unterzugehen. Es war einfach viel zu passiv“, monierte Marlon Frey.
Der Mittelfeldspieler, der für Bayer Leverkusen einst sogar in der Europa League zum Einsatz kam, steht seit ziemlich genau einem Jahr beim MSV unter Vertrag. Aus der verkorksten Vorsaison weiß Duisburgs Nummer 37, wie Abstiegskampf funktioniert. Dass er und seine Teamkollegen sich keine weiteren blutleeren und abstiegsreifen Vorstellungen dieser Art erlauben dürfen, ist selbsterklärend.
Nach Corona-Infektion: Frey hat wieder Luft für 90 Minuten
Doch wie richtet man sich nach einem solchen Debakel, in dem auch bei Trainer Hagen Schmidt angesichts dessen Interview-Abbruch die Nerven sichtlich blank lagen, wieder auf? „Wir sind mitten in der Englischen Woche. Da dürfen wir nicht viel nachdenken. Wir müssen das Spiel schnell abhaken, positiv bleiben und in Wiesbaden die richtige Reaktion zeigen“, sagte Frey. Das ist sicherlich einfacher gesagt als getan, denn mit dem SV Wehen wartet der nächste schwere Gegner aus der oberen Tabellenhälfte auf die angeschlagenen Duisburger.
Unabhängig von der sportlichen Krise ist Duisburgs Sechser in erster Linie froh, nach überstandener Corona-Infektion wieder Luft für 90 Minuten zu haben. Die Partie gegen Magedburg war seine erste im neuen Jahr. „Ich konnte zum Glück zuhause viel individuell trainieren und stand die ganze letzte Woche komplett mit den Jungs auf dem Platz. Es fehlen immer noch ein paar Körner. Aber es hat sich gut angefühlt“, meinte der 25-Jährige, der in der Mixed-Zone am Mittwochabend weiterhin viel Optimismus ausstrahlte. Den kann der MSV derzeit auch gut gebrauchen.